Azubis, die eine Ausbildung im Handwerk machen, lernen nach einem ganz besonderen Prinzip: der dualen Ausbildung. Wir erklären dir, was das bedeutet und welche Vorteile dieses Modell bietet.
Die duale Ausbildung findet an zwei Orten statt, dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule. Wegen dieser zwei Lernorte wird sie auch als „duale“ Berufsausbildung bezeichnet. Im Ausbildungsbetrieb wirst du an die praktischen Aufgaben deines Berufs herangeführt und bekommst mit der Zeit die wichtigsten Kenntnisse und Fähigkeiten beigebracht. Am Anfang lernst du zum Beispiel wichtige Werkzeuge und Materialien kennen. Schritt für Schritt werden dir dann schwierigere Aufgaben und auch mehr Verantwortung übertragen.
Der zweite Ort der dualen Ausbildung ist die Berufsschule. Dort wird dein praktisches Wissen durch berufsspezifische Theorie ergänzt, die du für deinen Beruf benötigst. So lernen Friseur*innen zum Beispiel welche chemischen Grundlagen hinter dem Mischen einer Blondierung stecken und was das für die Praxis im Salon bedeutet. Im allgemeinen Unterricht geht es dann um Themen wie Qualitätssicherung, das Arbeiten im Team, Marketing oder auch Arbeits- und Tarifrecht. Daneben hast du Unterricht in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Mathematik oder Englisch. Damit kannst du an der Berufsschule sogar einen Schulabschluss nachholen oder verbessern.
Großer Vorteil der dualen Ausbildung: Vom ersten Tag der Ausbildung an erhältst du eine Ausbildungsvergütung. Wie hoch sie ist, hängt vom Lehrjahr und vom Ausbildungsberuf ab.
Die Einstiegsqualifizierung (EQ) ist eine gute Alternative, wenn es mit der Ausbildung noch nicht klappt. Kommt das Langzeitpraktikum auch für dich in Frage? Dann kann dir folgendes Dokument weiterhelfen.
Um so viele Themen und Fertigkeiten zu lernen, braucht es natürlich auch etwas Zeit. Daher dauert die duale Ausbildung im Handwerk in der Regel 2 bis 3,5 Jahre. Wenn du zum Beispiel Abitur gemacht hast, kannst du um bis zu 12 Monate verkürzen. Am Ende der dualen Ausbildung wartet die Abschlussprüfung auf dich, die aus einem theoretischen und praktischen Teil besteht. Wenn du beide erfolgreich absolvierst, erhältst du deinen Gesellenbrief. Daher wird die Abschlussprüfung auch „Gesellenprüfung“ genannt.
Seit einigen Jahren ist es möglich, eine Ausbildung auch in Teilzeit zu absolvieren. In dem Fall wird im Ausbildungsvertrag eine Verkürzung der täglichen Ausbildungszeit vereinbart (z.B. 6 Stunden statt 8 Stunden pro Tag). Dies kann sinnvoll sein, wenn eine Ausbildung in Vollzeit aus zeitlichen oder gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist. Voraussetzung: Der Betrieb muss damit auch einverstanden sein. Analog zur Verkürzung der Ausbildungszeit reduziert sich dann auch die Ausbildungsvergütung. Die Berufsschule und die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung müssen jedoch in Vollzeit besucht werden. Ob sich dadurch die Gesamtdauer der Ausbildung verlängert, muss im Einzelfall geprüft werden.
Danach stehen dir alle Wege offen: Du kannst als Geselle oder Gesellin erst einmal in deinem Ausbildungsbetrieb weiterarbeiten, in einen anderen Betrieb wechseln und dort andere Herangehensweisen lernen oder den nächsten Schritt auf der Karriereleiter in Angriff nehmen und deinen Meister machen.
Wenn du mehr über die duale Ausbildung erfahren möchtest, wende dich an unsere Ausbildungsvermittler. Wir helfen dir gerne weiter!